Schule digital: (K)ein Platz für Microsoft

Bayern und Baden-Württemberg setzen in Corona-Zeiten verstärkt auf Homeschooling mit Microsoft-Produkten, doch Eltern, Lehrer und Datenschützer protestieren.

Die Digitalisierung der Bildung wird seit Jahren angemahnt, durch die Coronavirus-Pandemie hat diese Forderung aber eine ganz neue Dringlichkeit erhalten. Damit Kinder nicht davon abhängig sind, wie fit ihre Eltern, Schulträger und Lehrer:innen sind, müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine möglichst große Teilhabe schaffen.

Wie sollte die Digitalisierung in unseren Bildungseinrichtungen also umgesetzt werden? Wie ist es bisher gelaufen? Welche Tools und Ausstattungen haben sich schon bewährt, welche dürften und sollten kommen? Und wie könnte die Schule – nach einem großen Digitalisierungsschub – in einigen Jahrzehnten aussehen? Unsere Artikelserie „Digitalisierung der Bildung“ möchte diese Fragen weiter beleuchten.

Von
Stefan Krempl

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Bitte beachtet auch die über 1200 Kommentare teils von Lehrern…

Alternativvoschläge:

MS Word - libreoffice Writer

MS Excel - libreofficeCalc

MS Powerpoint - impress (zugegeben nicht ganz so gut)

Onedrive - nextcloud

MS Edge - firefox

One Note - keine Ahnung

Windows - Linux Ubuntu oder Derivat

MS Server - Linuxmuster.net

Teams Videokonferenz - BBB (mit Moodleintegtation)

Teams sonstiges - Moodle (hat viel mehr Möglichkeiten zur Leistungsdiagnose als Teams)

Vielleicht habt ihr auch / bessere Vorschläge?

Was an einer Lösung wir Office 365 unschlagbar ist, ist die online-Integration und das nahtlose Arbeiten an verschiedenen Arbeitsplätzen. Im Büro was bearbeiten und zu Hause an der gleichen Stelle sofort weiter machen,…

Ein weiterer Vorteil ist die Verzahnung verschiedener Dienste. Mit der gleichen Anmeldung per Mail das soeben bearbeitete Text-Dokument versenden. Teams als Kollaboration,… JA! Das Thema Datenschutz ist ein Totschläger, ABER die Produkte sind imho weiter voraus als vieles, was da draußen an Open-Source verfügbar ist.

Und Linuxmuster.net? 4real? Wenn Du basteln willst, viel Spaß!

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Hallo rwalter,

Linuxmuster – sollte der Schulträger übernehmen :yum:. Das System ist aber 100% transparent und ich glaube auch nicht schwerer zu handeln ist als NOVELL oder MS

Office365 - ich bin seit ein paar Monaten auf Linux umgestiegen. Natürlich ist die Umstellung am Anfang nach 30 Jahren Microsoft sehr schwer… das dauert Monate und geht nicht von heute auf morgen. Ob es das Wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Es gibt aber Alternativen und die sollten wir meiner Meinung nach unseren Schülern auch zeigen. Aber Teams zu bedienen und zu administrieren ist auch alles andere als Anwederfreundlich.

Bei der Kollaboration an einem Dokument ist Office wirklich super - kein Zweifel. Hast du dir schon mal Nextcloud und collabora online angeschaut? Ist was Textverarbeitung und Co angeht kaum hinterher. Cryptpad ist ebenfalls umsonst und bietet einiges an - und kann auch auf eigenen Servern laufen.

Ich finde Datenschutz ist das eine - aber wir sollten die Schüler nicht nur zu digitalen Konsumenten erziehen - sondern zu mündigen Anwendern. (Meine Wirtschaftsschüler dachten ein halbes Jahr lang, dass ich Navision programmiert hätte - bloß weil ich es bedienen kann g)
Bei Opensource kann ich selbst Probleme mit Hilfe der Communitiy lösen, selbst basteln und vielleicht sogar etwas zurückgeben. Bei Microsoft kann ich die Probleme oft nur auf Anwenderebene lösen - ändert sich das Programm - funktioniert meine Lösung vielleicht nicht mehr. Ich kann icht das Programm selbst ändern oder updates verweigern.

Microsoft/Google und Co. möchten erreichen, das sich die nächste Generation an Ihre Produkte gewöhnt (so wie wir uns daran gewöhnt haben) und wir es uns so bequem machen, dass wir nicht mehr weg wollen. Das ist legitim - aber man muss selbst entscheiden ob man das will.

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Es sollte natürlich generell immer darum gehen, dass die Bedienung des Computers und nicht ein Programm an und für sich erlernt wird. Open-/Libre-Office hat den klaren Vorteil, dass Schüler*innen die Produkte legal herunterladen und ohne Lizenzgebühren o.ä. zu Hause damit arbeiten können. Von daher würde ich diese Produkte singulär in der Schule vorziehen. Problem dabei ist meist die fehlende Akzeptanz im Kollegium.

Ich war vor 25 Jahren auf Linux umgestiegen, nutze inzwischen aber am liebsten M$-Office, bzw. habe vor zwei Jahren meine Apfel-Affinität entdeckt. Linux ist schön, wenn ich aber keinen Bock auf Basteln habe, dann empfinde ich es inzwischen Sub-optimal.

a. es flutscht einfach, als „Power-Word-User“ bin ich schwer angetan von Formatvorlagen, Automatisierungen, Quererweisen,… Nichts was andere Office-Programme nicht auch können - es funktioniert aber meiner Erfahrung nach besser.

b. das gleiche empfinde ich persönlich bei Online-Collaboration - Office 365 ist ebenfalls geschmeidig zu bedienen, Dokumente sind schnell getauscht und das gleichzeitige Arbeiten an Dokumenten ist der Wahnsinn.

c. O365 hat in diversen Unternehmen gezeigt, dass Hunderttausende Nutzer*innen möglich sind - mea culpa, ich weiß nicht, ob das in Open-Source auch so funktioniert.

Es wäre schön, wenn libre-Whatever-Collabomabo das gleiche Level erreichen würde, ich bin da im Moment aber ein wenig skeptisch. Was mich am meisten irritiert, ist das in Open-Soße jeder sein eigenes Süppchen kocht. Statt einer Power-Distro gibt es hunderte, die evangelikalen Glaubenskriege (verschiedene Lizenzmodelle / Ist das oder das noch open? / Darf man mit OS Geld verdienen / …) verhindern den Durchbruch. Ich bin da inzwischen enttäuscht und ernüchtert. Von Software erwarte ich mir in erster Linie, dass Sie gut funktioniert!

Gruß
Roland

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