ich persönlich frage mich, was Kollegen:innen ab jetzt brauchen? Vor allem wenn es um den alltäglichen und konkreten (digitalen, aber vor allem Offline-) Unterricht geht?
So langsam haben sehr viele (hoffentlich) Schulen Endgeräte, die jetzt im Fernunterricht, aber auch bald wieder im Offlineunterricht eingesetzt werden (oder sollten!).
Ich denke, dass viele die neuen Möglichkeiten auch offline einsetzen werden, aber es gibt auch sicherlich den Gedanken später das Digitale etwas ruhen zu lassen, damit die Kinder wieder „Boden unter den Füßen“ spüren sollen. Das muss nicht sofort schlecht sein, denn z.B. die „echte Kommunikation“ im Unterricht muss sicherlich an manchen Stellen „wiederbelebt“ werden. Und manche Kinder müssen sich wieder an Schule und Unterricht gewöhnen.
Es wäre m.E. zwar schade, einfach wieder auf „Return“ zu gehen, und die Chancen und Vorteile nicht mitzunehmen, um Schule weiterzuentwickeln, aber teilweise fehlt es immer noch an „einheitlichen und klar definierten (sicherlich schul- und fachspezifischen) Zielen und Fahrplänen“.
Tools gibt es unheimlich viele, Ideen auch, aber welche konzeptionellen Themen- und/oder Fragestellungen stehen jetzt im Mittelpunkt? Welche Rolle müssen die Fachschaften übernehmen? Müssen Lernpläne, Stoffverteilungspläne etc. komplett neu umgeschrieben werden? Wie sieht Digitalität konkret aus?
Ich würde mich über ganz konkrete und pragmatische Ideen, Frage- und Themenformulierungen und Impulse sehr freuen.
Aus meiner Sicht brauch es jetzt einen Schulentwicklungsprozess, der sehr breit aufgestellt ist.
Unterrichtsentwicklung
Es brauch eine Definition davon, was das Kollegium für sich unter zeitgemäßer Bildung versteht. Darauf aufbauend kann man dann in den Fächern weiterarbeiten. Aber es muss ein gemeinsames Ziel geben.
Technologieentwicklung
Die Geräte und Infrastruktur sind bisweilen vorhanden oder werden aufgebaut. Deren Einsatz muss nun beherrscht und geübt werden. Tools aus der UE müssen installiert bzw angewandt werden.
Personalentwicklung
Die Kolleg:innen müssen (!) sich mit der zur Verfügung stehenden Hardware auskennen. Das ist für mich nicht verhandelbar. Ggf. sollten hier Pflichtschulungen stattfinden.
Organisationsentwicklung
Hier braucht es mE den größten Paradigmenwechsel. Kollaboration statt geschlossener Türen, Kommunikation statt jeder für sich und das Recht, dass jeder Fehler machen und daraus lernen darf.
Mini Fortbildungen, Hospitationen, Coaching und Teamteaching wären meine Schlagworte.
Zuletzt: für mich braucht es kein Mediencurriculum mehr. Es muss als gemeinsame Aufgabe verstanden werden, dass alle Fächer in der Verantwortung sind die Schüler:innen in einer Kultur der Digitalität zu begleiten.